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Label Relaunch
Still war es geworden hier. Doch warum ? Manchmal folgt das reale Leben eben
doch nicht ganz den eigenen Vorstellungen. 2011 Gründete ich das Label
"FutureGroove Music" - und "Günden" heißt hie wirklich gründen, mit all dem
damit verbundenen bürokratischen Aufwand - und nicht nur das Einfallenlassen
eines Namens, den man dann einfach bei seinen Eigenveröffentlichungen in
das Feld "Label" in der Eingabemaske eines Dienstleistern einträgt.
Wir sind ordnungsgemäß bei der GVL registriert, bei der GS1, im VUT, haben
Vertriebsdienstleister, sind Mitglied bei M2D, Amazon, YouTube, Twitter etc.
Eigentlich war alles da, was man braucht - und doch lief es nicht so, wie
gewünscht. Doch warum ?
Als wir das Label gründeten, begann damals zeitgleich der große "Siegeszug" der
Streamingdienste. Mag das für den Musikkonsumenten vielleicht auch die Erfüllung
seiner Träume gewesen sein, so war es für die Labels nichts anderes als das
Wahrwerden eines riesigen Alptraumes, wie folgende Grafik zeigt ...
Warum ? Musik wurde damit endgültig zum Wegwerfartikel. Die orangenen Balken
zeigen den Verkauf physischer Tonträger, insbesondere von CDs. Violett sind
Downloads, Grün sind Streamingdienste. Das Ganze betrachtet über den
Zeitraum 1973 .. 2017.
Nahezu jeder beliebige Song war nun sofort verfügbar, und das für (sehr)
kleines - d.h. eigentlich eher nahezu gar kein Geld.
Der Konsument hatte damit nahezu das gesamte
musikalische Weltrepertoire im direkten Zugriff, vornehmlich auf dem
Smartphone. Alles was jemals aufgenommen wurde. Nur ein simpler Klick, und
das Bedürfnis war gestillt. Vorbei die Zeiten, als man noch in schlecht
beleuchtete Läden gehen musste, und dort langwierig die Auslagen
durchsuchte, ob sich da vielleicht nicht doch der eine oder andere
Edelstein finden ließe.
Es änderte sich aber nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch die
Preisgestaltung. Schauen wir uns mal die Preisgestaltung bei Single-Releases
an. Diese Erfolgten damals i.d.R. in Form von Maxis, den sog. "12-Inchs".
Auf denen waren i.d.R. 3-4 Titel bzw. Versionen eines Titels vorhanden, und
das Ganze ging für ca. 12 DM (~6 €) über den Ladentisch. Bei der Maxi-CD sah
es nicht anders aus. Die Erste dramatische Änderung kam mit den Downloads.
Es fielen die Kosten für den Tonträger weg, womit es für den Konsumenten
deutlich billiger wurde - allerdings bekam er aber auch nichts mehr in die
Hand. Musik war nun nichs "Greifbares" mehr und entsprechend änderte sich
auch der Umgang damit.
Den Vogel abgeschossen haben dann aber die Streamingdienste. Nun konnte man
sich für "nahezu umsonst" jeden Titel solange anhören, bis er einem zum
Halse heraushing. Wozu also noch Musik kaufen, wenn man sie sich auch so
solange anhören kann, bis man sie nicht mehr erhören kann ...
Diejenigen, die dabei auf der Strecke bleiben, sind die Musikschaffenden
und Musikvermarkter (Labels).
Wie aus obiger Grafik sehr
(un)schön deutlich wird, nimmt der Umsatz (rechts) in der Musikindustrie seit den
2000er Jahren stetig ab und das, obwohl mit dem Umschwenken auf
Downloads und Streaming die Anzahl der verkauften (bzw. "vermieteten" =
"Streaming") Songs kontinuierlich zunimmt (links).
Für das Abspielen eines Musiktitels via Streamingdienst landen beim Label
ca. 0,54 Cent - das ist ~1/50tel von dem, was Künstler und Label früher dafür
erhielten. Und unter solchen Bedingungen ist ein wirtschaftlicher Betrieb
einfach nicht möglich.
***
Gegen 2015 verschlug es mich dann in den Bereich "Fernsehen / TV", in dem
ich quasi in den letzten vier Jahren eine "Lehre" absolviert und dieses
Business von innen her kennengelernt habe. Doch auch das Fernsehen hat
massive Probleme - ebenfalls wieder durch Streamingdienstleister ...
Wie auch immer - dadurch entstanden eine Menge neuer, interessanter
Kontakte. Diese gipfelten in neuen Projektideen und Projekten, welche
unsere volle Energie beanspruchten. Und je mehr wir da hinein gerieten,
desto offensichtlicher wurde es, daß man - sozusagen als fünftes Rad am
Wagen - eigentlich noch ein eigenes Label gebrauchen könnte ...
... Moment mal, war da nicht mal was ?!
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Sounds of Silence
... ain't nothing but a rainy day
Sonus et Silencium
Northern Lights
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